Mitte März wurden mir zwei Blogs zum Kauf angeboten. Nach einer ersten Analyse schrieb ich dem Besitzer, dass mir der gewünschte Kaufpreis zu hoch sei, da die Blogs zu werbelastig seien. Daraufhin antwortete mir der Blogbesitzer:
Werbelastig finde ich nicht – bei […] ist kaum Werbung drauf und bei […] fällt oben rechts das sky banner auf und rechts eine Werbung für einen internen Shop.
Der liebe Kollege hat eine recht eigensinnige Definition von Werbung. Offenbar fallen für ihn hierunter nur Banner. Dass sein Blog voll von bezahlten Werbertikeln und somit von „Artikelmüll“ ist, fällt für ihn anscheinend nicht unter Werbung.
Diese Leute sind in der Regel sehr ausgebufft. Ziehen einen Blog auf, warten bis er einen halbwegs vorzeigbaren PageRank hat und wollen diesen dann loswerden. Der Blog wird dann mit Attributen wie „großes Potenzial“ etc. angepriesen. Dabei ist er nichts als eine Sammlung von Artikelmüll und somit nichts wert.
Ihr glaubt es nicht? Hier mal ein Beispiel einer Artikelübersicht:
Entdecke die Vielfalt der Düfte von [Weichspülermarke]
Mal im ernst. Gibt es irgendeinen, der bei dieser Überschrift Bock hat, sich den ganzen Artikel durchzulesen? Es kommt noch schlimmer. In dem „hochwertigen Artikel“ werden alle Duftvarianten der Weichspülermarke ausführlich beschrieben. Ich sage nur „Artikelmüll vom Feinsten – tiefenrein und weichgespült“.
Dass ein Blogger seinen Blog gegen Zusendung von Weichspülerproben derart in den Dreck zieht, ist eine Sache. Ich kann noch weniger verstehen, dass es Advertiser gibt, die solchen qualitativ minderwertigen Seiten auch noch Geld bezahlen und glauben, dass der Artikel gelesen wird. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Obwohl ich darüber schreibe, habe selbst ich nicht einmal den Artikel gelesen. Und ein halbwegs intelligenter Mensch, der die Überschrift gelesen hat, dürfte es ebenfalls nicht tun. Dann können Advertiser ihr Geld auch glieich dem Aktenvernichter zum Fraß geben.
Mein Empfehlung:
- Wenn Ihr einmal vorhaben solltet, einen Blog zu kaufen, achtet darauf, was dort für Content veröffentlicht wurde. Für einen Blog lauter Artikelmüll muss man nicht viel Geld ausgeben.
- Wenn Ihr bezahlte Artikel in den Blog aufnehmt, postet zwischen durch immer wieder 2-3 Artikel ohne externe Verlinkung (s. auch Artikel über Blogqualität).
- Wenn Ihr Advertiser seid, werft einmal einen Blick auf die Artikel. Wenn diese fast ausschließlich aus Werbetexten mit externer Verlinkung bestehen, sucht Euch andere!
Ich frage mich ehrlich, wieso (darf ich dutzen?) du ständig Blogs kaufen willst. Ein Blogger, der ein Projekt verkauft, hat meist auch einen Grund dafür 😉
Wer tausende Euro mit einem Blog verdient, verkauft so ein Projekt i.d.R. nicht, ist ja klar. Und eine Linkkauf-Wüste in Zeiten der aktuellen Entwicklungen zu kaufen ist sowieso bekloppt!
Generiere eigene Themen und Inhalte, dann klappts auch mit den Nachbarn!
Es gibt Blogger, die einen Blog verkaufen wollen, weil sie
a) keine Zeit mehr für diesen haben oder
b) diesen bewusst aufgebaut haben mit dem Ziel, diesen später zu verkaufen.
Das ist völlig legitim.
Was ich in diesem Artikel ausdrücken wollte, dass eigene zu glabuen scheinen, dass eine gewisse Anzahl an Artikeln, der PageRank etc. alles ist. Dem ist aber nicht so. Natürlich kann man auch solche Blogs kaufen und daraus etwas machen (vor allem, wenn der Traffic stimmt), aber dann bitte zu keinem viertstelligen Preis.
Das müssen Blogverkäufer einfach wissen.
Genauso gehts mir, es fehlt einfach die Zeit und aus einem Monat ohne Bloggen wird schnell ein Jahr. Bin jetzt gerade seit 20 Monaten mal wieder aktiv am Recherchieren in der Blogosphäre und muss leider Deine Erkenntnisse teilen. Der Artikelmüll ist kaum noch auszuhalten und dreht sich von Sofort-Krediten über Hämmoridencreme echt um alles, was keiner wisssen will. Vielleicht liegst aber auch an Google, die so einen Müll immer noch oben anzeigen. Wird echt Zeit für eine bessere (neue) Suchmaschine.