Ihr erinnert Euch sicherlich an meinen Beitrag von vor einigen Wochen, bei dem ich dem Inhaber eines inaktiven Blogs eine Offerte zur Übernahme seines Blogs gemacht habe. Mein Angebot lag dabei bei einem unteren dreistelligen Betrag, nachdem Interesse an einem Verkauf geäußert wurde.
Mein Angebot wurde mit der Begründung, dass man bisher „5.000 € in den Blog investiert“ habe, abgelehnt. Hier wollte mich jemanden offensichtlich für dumm verkaufen. Denn meine Analysen zeigten, dass weder in Content, noch in Design, noch in Programmierung, noch in SEO gesteckt wurden. Wofür also 5.000 € ausgegeben?
Ich habe also über den Umstand gebloggt und die Sache auf sich Ruhen lassen.
Da ich nicht die Weisheit mit Löffeln gegessen habe und eventuell der Domainname so viel Wert sein könnte, fragte ich einen erfahreneren Kollegen. Auch seine Einschätzung war, dass der Blogwert im unteren dreistelligen Bereich einzuordnen war, jedoch hätte ein- bis zweihundert Euro mehr dazu tun.
Die Überraschung
Circa einen Monat später meldete sich der Kollege, der stets ohne Namen und mit einer anonymen E-Mail Adresse kommuniziert, bei mir und schrieb, dass er den Blog für ungefähr den Betrag meines Kollegen abgeben würde. Nanu, wie kann es sein, dass man bereit ist, einen 5.000 € Blog für einen Appel und Ei abzugeben? Die Antwort könnt Ihr Euch vorstellen.
Ich nahm das Angebot unter der Voraussetzung an, dass ich mit Paypal bezahle. Das kann ich Euch als Tipp mit auf den Weg geben, wenn Ihr unsicher seid. Bei Paypal hat man die Möglichkeit, sein Geld innerhalb der nächsten 45 Tage zurückzufordern bzw. zu reklamieren. Zwar weiß ich nicht, wie gut das läuft. Bei uns im Unternehmen haben wir immer klein beigegeben, wenn es zu Reklamationen kam. Der Kundenzufriedenheit Willen.
Ein kleines Problem
Obwohl ich dem Verkäufer nicht ganz traute, muss ich sagen, dass der Transfer von Domain und Content reibungslos ablief. Ein kleines Problemchen gab es dennoch. Trotz der Aufforderung doch vor dem Umzug einen Admin-Account für mich anzulegen, legte der Verkäufer nur einen Abonnenten-Account an. Im guten Glauben gehe ich einmal davon aus, dass er nur verpeilt oder WordPress-unerfahren war.
Ich habe also einen Blog und keinen Zugang dazu. Er verwies mich an den Provider. Dieser konnte oder wusste nicht, wie er mir einen Admin-Zugang zur Blogsoftware geben geben kann. Nach erneuter Aufforderung schaffte es der Verkäufer dann doch, mir einen Admin-Account anzulegen.
Meine Verpeilung
Grad als ich dachte, dass der Hick-hack endlich ein Ende hat, kam meine Verpeilung hinzu. Beim Löschen der vielen Benutzer köschte ich aus Versehen auch alle Beiträge. Arrgh…
Also Backup durch Provider fahren lassen und ausdrücklich gesagt, dass die User-Datenbank mit meinem neuen Admin-Account nicht betroffen sein soll. Ist sie aber. D.h. ich habe nun wieder keinen Zugang zu meinem Blog. Diverse Foren und Methoden ausprobiert. Keine Lösung.
Hilferuf
Wenn jemand weiß, wie ich mir einen Admin-Zugang über FTP in die MySQL-Datenbank anlegen kann, der möge mir bitte helfen. Wie man mit phpMyAdmin umgeht, weiß ich jedoch nicht.
Nur noch mal zur Klarheit:
Hast Du Zugang zur Datenbank per phpMyAdmin oder zum Ordner mit den MySQL-Tabellen per FTP?
Per phpMyAdmin ist es trivial.
Über die DB-Dateien im Filesystem ist es vom Typ der Engine abhängig:
Falls die DB als MyISAM angelegt ist, ist es wieder relativ einfach, falls InnoDB mit anderen DB in einer Datei, dann wird es wieder schwieriger…
Kannst Dich gerne mit Details an meine angegebene Mailadresse wenden…
So trivial war es dann doch nicht, da die phpMyAdmin-Oberfläche einfach nur schlecht ist.
Nun ja, ich musste einen Kumpel bitten, kurz Hand anzulegen, da ich es selbst mit telefonischer Anleitung nicht schaffte. Der hat dafür 3 Min. wohl gebraucht.
sehr gut artikel
Schöner und interessanter Artikel.
Bzgl. der Datenbank für die Nachwelt:
phpmyadmin aufrufen und zur Tabelle: wp_users.
Dort sind dann alle Nutzer samt Email und verschlüsseltem Passwort aufgelistet.
Dort entweder Emailadresse in seine eigene ändern und Passwort zuschicken lasse, oder dort direkt ein neues vergeben. 🙂
Der Kauf von Internetprojekten ist immer eine spannende Sache. Leider haben viele Verkäufer utopische Preisvorstellungen, woran es dann meist auch scheitert.
In der Regel nimmt man ja, soweit mir bekannt (Zumindest bei Blogprojekten): Monatliche Werbeeinnahmen * 12, oder?
Aber das mag sicherlich von Seite zu Seite unterschiedlich sein.
Grüße
Patrick
Danke Patrick für die ausführliche Erklärung.
Ja, es gibt Blogkäufer, die so verfahren.
Was macht man aber, wenn der Blog keine Einnahmen besitzt, man aber dennoch Potenzial sieht? Dann muss man halt die üblichen Blogkriterien heranziehen und einen Preis für sich ermitteln.
Warum sollten nur die Jahreseinnahmen getitelt werden? Sollte man nicht die gesamt bisherige Laufzeit zur Wertermittlung heranziehen?
Nun ja, du kannst die Jahre zuvor ziemlich fette Einnahmen gehabt haben, aber im letzten Jahr kann es bergab gegangen sein. Daher ist insbesondere die Performance des letztens Jahres so wichtig.
Link ist eigentlich korrekt gesetzt. Nur Facebook-Post ging dank Plugin früher raus als der Artikel veröffentlicht wurde.